„Auszeit für die Seele“ mit Gebeten, Lesung, Liedern und Märchen zum Thema „Herbstzeit – Erntezeit“
Nach einer längeren Pause gab es am Sonntag erstmals in diesem Jahr wieder eine „Auszeit für die Seele“. Rund 25 Gläubige hatten sich am Sonntagabend in der Kirche eingefunden, um gemeinsam zu singen und zu beten, Märchen zu hören und über das eigene Leben nachzudenken. Vorbereitet hatten den Gottesdienst unter dem Leitwort „Herbstzeit – Erntezeit – Welche Früchte trägt mein Lebensbaum?“ Helene und Magdalena Sauter. Für den guten Klang sorgte ein Gitarrentrio.
Der Oktober und Erntedank, so Magdalena in ihrer Begrüßung, bietet die Gelegenheit, auf die Ernte in diesem Jahr zurück zu blicken, die heuer insgesamt gut ausgefallen ist. Sie erinnerte aber auch daran, dass es Jahre mit Spätfrost, Hagel, Trockenheit und Missernten gegeben hat. „Aber nicht nur in der Landwirtschaft, manchmal jagt auch im Alltag eine schlechte Nachricht die andere“, sagte sie. Womit sie die Überleitung schuf zum ersten, von Helene erzählten Märchen. Es handelte von einem listigen Bäuerlein und dem Teufel, der gleich zweimal herein gelegt wird.
In der von Ingrid Schlüter- Scheller vorgetragenen Lesung aus dem Matthäus-Evangelium wird von einem Sämann berichtet, dessen Samen teils auf unfruchtbaren Boden, zum Teil auf gutes Ackerland fällt, wo er viel Frucht bringt. Nach dem Lied „Komm, bau ein Haus“ wurden Stifte und das Bild eines Baums ausgeteilt. Nun waren die Besucherinnen und Besucher an der Reihe, bei einer Meditation zu notieren oder zu malen, wo es gute Früchte in ihrem Leben gab und wo sich auch mal ein fauler Apfel am Lebensbaum dazwischen gemogelt hat.
Das italienische Märchen vom schönen Apfelmädchen erzählt erst von den wundersamen Begegnungen eines kleinen Buben, der dann zu einem jungen Mann heran reift, der sich auf die Suche begibt. In einem Baum entdeckt er mit großer Anstrengung das Apfelmädchen. „Sie hatten einander viel zu erzählen und manchmal weinten und manchmal lachten sie“, war der schöne Schluss des Märchens, an den sich die Fürbitten anschlossen. Nach dem gemeinsam gebeteten Psalm 65 und dem Segen wurden die Gläubigen in die Nacht entlassen. Doch vor der Kirchentür warteten Getränke und Apfelschnitze auf alle, so dass viele noch lange stehen blieben und sich rege unterhielten.