Mittleres Löschfahrzeug oder Löschgruppenfahrzeug 10? Bürgermeisterin Christine Konrad und Kommandant Stephan Weippert vertraten bei der Hauptversammlung der Feuerwehr am Sonntagabend im Hinblick auf die Fahrzeugbeschaffung noch unterschiedliche Ansichten. Zufrieden zeigten sich beide jedoch mit der funktionierenden Jugendarbeit und der professionellen Hilfe beim großen Scheunenbrand.
Die Diskussion über die Größe des zukünftigen Löschfahrzeugs ist für die Euerfelder gewissermaßen ein Déjà-vu: Schon im Jahr 1983 musste die Feuerwehr für ihr größeres und mittlerweile in die Jahre gekommenes Löschgruppenfahrzeug 8 (LF) kämpfen. Während damals ein Tragkraftspritzenfahrzeug die Alternative gewesen wäre, dreht sich die Debatte heute um ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF), das gegenüber einem LF weniger Sitzplätze bietet. Während die Stadt das kleinere MLF bevorzugt, wünscht sich die Feuerwehr ein LF 10.
Scheunenbrand forderte die Feuerwehr
Das eine Fahrzeugbeschaffung notwendig ist zeigte der Einsatzbericht des Kommandanten: 2018 nahmen die Euerfelder Feuerwehrleute bei einem Scheunenbrand als ortskundige Wehr eine Schlüsselrolle ein. Über 170 Einsatzkräfte aus den Landkreisen Kitzingen und Würzburg waren eingebunden. Auch bei einem Flächenbrand zwischen Euerfeld und Bibergau „wäre ein wasserführendes Fahrzeug hilfreich gewesen“, so Weippert. Für Einsätze sorgte außerdem ein Unwetter, eine verschlossene Tür und eine Ölspur, die sich letztlich als ausgelaufener Traubensaft erwies.
„Beim Großbrand wurde eine hervorragende Arbeit geleistet. Ich war sehr beeindruckt“ zollte die Bürgermeisterin Christine Konrad den 46 Aktiven, darunter elf Atemschutzgeräteträger, ihren Respekt. „Bleibt eurer Feuerwehr treu – wir brauchen euch alle“ appellierte in diesem Zusammenhang Kreisbrandrat Roland Eckert. Für über 30 Jahre als Atemschutzgeräteträger wurde Gerald Füller mit einem Bocksbeutel ausgezeichnet und aus der Riege der Atemschutzgeräteträger in den „normalen“ aktiven Dienst verabschiedet.
Funktionierende Jugendarbeit
Wenig Gedanken müssen sich die Euerfelder um ihren Nachwuchs machen: 19 Mitglieder zählt laut Jugendwart Florian Mack die Jugendfeuerwehr – „die Übungsbeteiligung ist groß“. Im zurückliegenden Jahr absolvierten die Jugendlichen Wissenstest, Jugendflamme und Jugendleistungsprüfung. Für das Zeltlager sucht Mack aktuell noch Betreuer. In die Jugendfeuerwehr trat an diesem Abend Benedikt Beienz ein, Ramona Heinrich wechselte wiederum in den aktiven Feuerwehrdienst.
Zum Laufsteg entwickelte sich das Gasthaus Ungemach bei der Präsentation der neuen Polo-Shirts und Pullover: „Dank dieser Investition können wir bei Festen einheitlich auftreten“ befand Vorsitzender Philipp Weippert. Ein Höhepunkt des Vereinslebens war der Auftritt des Männerballetts beim Weiberfasching. Maibaumaufstellung und Feuerwehrfest haben dem Verein laut Kassier Rudolf Molitor gute Einnahmen beschert.
Text und Bilder: Jan Speth