Schon seit Jahrhunderten werden in Bayern an Mariä Himmelfahrt Kräuterbüschel gebunden und im Gottesdienst gesegnet. Eine Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Der Legende nach sollen die Apostel, als sie das Grab Mariens aufsuchen wollten, im leeren Grab nur Lilien und Kräuter vorgefunden haben, die einen angenehmen Geruch verbreiteten.
Möglicherweise hängt mit dieser Legende der Brauch zusammen, am Tag der Himmelfahrt Mariens Kräuter zu segnen und mit nach Hause zu nehmen. In dieser Zeit sollen die Kräuter ihre größtmögliche Wirkung entfalten. Diese sollen vor Unheil bewahren und vor Krankheiten schützen, was in früherer Zeit ohne die Fortschritte der Medizin eine noch größere Bedeutung hatte.
Diesen Brauch lassen die Senioren von Euerfeld immer wieder aufleben. In diesem Jahr war es auf Grund der massiven Trockenheit sehr schwierig, geeignete Kräuter zu finden. Trotzdem war es möglich, eine größere Anzahl von Würzbüscheln zu binden. Am Vorabend trafen sich die Frauen vom Seniorenteam und zwei Helferinnen bei Ingrid Graber zum Binden der Kräuter.
Am Sonntag wurden sie beim Gottesdienst von Diakon Lorenz Kleinschnitz gesegnet und die Anwesenden konnten sich die Sträußchen gegen eine Spende mit nach Hause nehmen. Dieses Jahr wird der Erlös zur Verglasung der Nischen außen an der Pfarrkirche verwendet. Dort wurden die Marien- und Michaelsfigur aufgestellt, die früher an bei der Fronleichnamsprozession mitgetragen wurden.
Text: Rita Teske / Fotos: Georg Graber, Irmtraud Winkler