Obwohl sich Petrus nicht gerade wohl gesonnen zeigte, ließen sich die Euerfelder das Fest nicht verdrießen und trotzten Regen und Kühle beim ersten großen Dorffest nach zwei Jahren coronabedingter Pause.
Dabei hatte das Wetter am Nachmittag noch relativ gut ausgesehen. Denn als sich ein Trupp starker Männer auf den Weg in den Euerfelder Wald machte, um nach einer geeigneten Birke zu suchen, war es noch weitgehend trocken. Gefunden wurde schließlich ein stattlicher Baum, der gefällt und anschließend auf einem Wagen sicher nach Euerfeld transportiert wurde, wo das 18 Meter lange Prachtexemplar mit bunten Fähnchen geschmückt wurde.
Eine Stunde vor dem Aufstellen des Baums gab es vor dem Feuerwehrhaus bereits Betrieb durch die ersten Gäste, die zu dem von Feuerwehr und Landjugend veranstalteten Fest meist mit kleinen Kindern kamen, denn die Essensstände hatten schon offen. Gegen 19 Uhr füllte sich dann der Dorfplatz komplett mit Leben. Viele Euerfelder wollten dabei sein, wenn der Maibaum aufgestellt wird. Und pünktlich trugen die Männer und Burschen aus dem Ort die Birke zum dafür vorgesehenen Loch. Mit viel Hau-Ruck, aber auch Feingefühl hieß es nun zu Werke zu gehen, denn bei dem Regen war der Stamm rutschig und auch der Stand der vielen Helfer, die mit langen Stangen den Baum in das Loch bugsierten, war nicht so sicher wie sonst. Schließlich blieb dem Maibaum nichts anderes übrig als ins Loch zu gleiten, wo er sicher verkeilt wurde.
Nachdem nun der Baum seine Krone wieder stolz in den abendlichen Himmel reckte, war Eleganz angesagt. Zunächst zeigten die Jüngeren, dass sie viel gelernt hatten bei den Übungsstunden mit Inge Ungemach und Helene Sauter. Zur jahrelangen Tradition beim Tanz unter dem Maibaum gehört der „Sascha“, der diesmal coronakonform präsentiert wurde. Ebenso wie ein zweiter Tanz aus Israel, der ebenso gekonnt und mit viel Begeisterung vorgetragen wurde. Die Tonlage veränderte sich deutlich, als die Älteren meist in Dirndl und Lederhosen einmarschierten. Bei dem Song „Der King“ von „Dorfrocker & Addnfahrer“ legten sie sich mächtig ins Zeug und heimsten am Ende viel Beifall für ihre gelungene Darbietung ein.
Doch dann stürmte alles Richtung Feuerwehrhaus, wo es neben Getränken auch Pommes oder Bratwurst gab. Auch wenn etliche Euerfelder aufgrund der unfreundlichen Witterung früher als sonst nach Hause gingen, so blieb doch ein gutes Dutzend junger Leute bis zum Morgengrauen, um den Maibaum zu bewachen. So können wir uns alle in den nächsten Wochen über den schönen Baum in unserer Ortsmitte freuen.
Bilder: Jan Speth und Walter Sauter