„Manchmal verläuft mein Weg im Schatten, manchmal in der glühenden Sonne. Ein andermal wärmt mich die Sonne nach einem kalten Regenguss“. Unter dem Motto „Mein Lebensweg – Mein Pilgerweg – Gemeinsam auf dem Weg“ hatte Helene Sauter am Sonntag, 31. Juli, an die Bruder-Klaus-Kapelle eingeladen und 25 Gläubige aus nah und fern waren gekommen, um sich eine gute halbe Stunde eine „Auszeit für die Seele“ zu gönnen. Helene war mit einer Gruppe 13 Jahre nach Santiago de Compostela gepilgert und so lag für sie das Thema sehr nah.
„Mein Weg führt durchs Dickicht und ich bin dankbar und froh für eine helfende Hand, wenn es steil bergauf geht oder ich gefallen bin“, galt so für den Pilger- wie den Lebensweg gleichermaßen. Und weiter: „Es ist der Augenblick, auf den es ankommt, in dem ich lebe und gehe und handle.“
Genau um diesen Augenblick ging es auch bei der Atemübung von Ingrid Scheller. Dabei wurde das Aus- und Einatmen von Körperbewegungen unterstützt. Da war es gut, dass bereits bei den voran gegangenen Fürbitten zum Liedruf: „Geh mit uns auf unserem Weg“ alle im Kreis gelaufen waren.
Aber was wäre eine Auszeit von Helene Sauter ohne Märchen. Ausgesucht hatte sie diesmal „Die sieben Raben“. Dabei geht ein Mädchen seinen Weg, sogar bis ans Ende der Welt. Sie überwindet alle Hindernisse und muss auch noch etwas von sich selbst opfern, um ihre sieben Brüder von einem Fluch zu befreien.
Die Geschichte von Augustinus und einem Kind, das am Strand versucht, das Meer mit einer Muschel in eine kleine Sandgrube zu füllen, erzählte Walter Sauter. Das Kind machte dem Heiligen klar, dass sich das Geheimnis Gottes nicht mit dem Verstand fassen lässt. „Eher passt das große Meer in meine kleine Grube als das Geheimnis des großen Gottes in deinen kleinen Kopf,“ antworte das Kind dem verdutzten Augustinus.
Eine Muschel durfte sich dann auch jeder Gottesdienstbesucher aussuchen. Dazu wurde das Gebet gesprochen: „Gott, lass mich eine offene Muschel sein: Offen, um zu empfangen, offen, um zu wachsen, offen, um zu teilen, offen, um zu schenken.“ Vor dem Schlusslied „Möge die Straße“ sprach die Pastoralassistentin Magdalena Sauter Segensworte.
Für den musikalischen Rahmen sorgte neben Magdalena Sauter an der Harfe das Gitarrentrio Inge Ungemach sowie Berta und Katharina Ländner-Mack.
Fotos: Helene und Walter Sauter