Beim Aufstellen des Christbaums galt es so manche Hindernisse zu überwinden.
Eigentlich war alles angerichtet, um den Christbaum für die Dorfmitte schnell und problemlos aufzustellen. Gerald stand am Baum mit seiner Motorsäge bereit und Hubert war mit seinem Bulldog an Ort und Stelle, als die Männer und Frauen der Katholischen Landvolkbewegung dazukamen, um den dafür ausersehenen Baum zu fällen. Entschlossen ging Gerald zu Werke, starke Männerhände sorgten per Strick dafür, dass er in die richtige Richtung fällt. Das tat er auch, aber als man sich das Prachtexemplar näher besah, war zunächst der Schreck groß: Die Spitze – immerhin über zwei Meter lang – war beim Sturz abgebrochen.
Da war guter Rat teuer: Den Baum ohne Spitze aufstellen, die Spitze später wieder anbringen oder gar einen anderen Baum fällen? Doch dann war man sich rasch einig: Erst sollte mal alles zum Dorfplatz. So verstaute Claudia die Spitze in ihrem Auto und Hubert bugsierte mit seinem Traktor den Baum quer durch die Bibergauer Straße. Flankiert von Bernhard und Gerald, die genau darauf achteten, dass der Baum nirgends aneckte. Und da zeigte sich, dass es gar nicht so verkehrt war, dass die Spitze weg war, denn mit ihr wäre es einfach nicht möglich gewesen, mit dem großen Baum zwischen den eng stehenden Häusern und Autos durch zu kommen.
Am Dorfplatz machte sich dann eine kundige Mannschaft daran, den Schaden am Baum zu beheben. Bertl erst mit Schrauben und Eisenteilen, und dann das Ganze nochmals mit Draht und Eisen verstärkt. Und tatsächlich, die Konstruktion hält: Eine Spitzen-Leistung im wahrsten Sinne des Wortes! Otto konnte sogar mit der Leiter bis oben in den Baum steigen, um die Lichterketten gemeinsam mit Bernhard von der Spitze herunter um den Baum zu winden. Am Ende stand der Christbaum da, als habe er schon immer eine Spitze gehabt. Und die hat er jetzt ja auch wieder. Gottseidank! So kann er uns der schmucke Baum durch die Advents- und Weihnachtszeit mit seinem Licht erfreuen.