Sommer, Sonnenschein, ein lauer Abend: Was kann es da Schöneres geben als die Serenade im Hof zur blauen Stunde? Das herrlich blühende Vorgärtchen (danke Otto!), Lichter, die bei hereinbrechender Dunkelheit immer mehr aufschienen, viel wohlbekannte Lieder in einer bunten Mischung – echtes Wohlfühlambiente eben.
Mal durfte der Singkreis sein Können zeigen, mal die Solisten; auch als Duett oder Quintett – und immer dabei: Thomas Kram. Ob als Sänger, Conférencier oder am Klavier – stets wusste der Chorleiter und Initiator des Abends das Publikum mitzunehmen und bestens zu unterhalten.
Und es gab sogar Ehrengäste, drei an der Zahl, wie Thomas mit einem Augenzwinkern bemerkte: Drei Melonen. Warum und wieso? Niemand weiß es, aber das Motto des Abends lautete: „Melodien für Melonen“. Die ertrugen alles in stoischer Gelassenheit bis das gesamte Ensemble am Ende als Zugabe „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ sang. Wie wahr, auch wenn es bereits Nacht war.
Mary Poppins hatte es dem Singkreis angetan, denn das 17köpfige Ensemble hatte gleich zwei Lieder aus dem bekannten Musicalfilm im Repertoire: Chim Chim Cheri zum Auftakt und am Ende den Zungenbrecher „superkalifragilistisch expiallegorisch“. Auch Reinhard Mey steuerte zwei Lieder an diesem Abend bei, einfühlsam gesungen von Perdita Mergenthal, ebenso wie die Kultband Queen: Love of my life, vorgetragen von einer gut aufgelegten Renate Lahrsow, und Bohemian Rhapsody, an der sich das Ensemble Inflamati versuchte. Und das mit Erfolg, denn der Parcoursritt durch überlebensgroßen Rocksong gelang weitgehend mit Bravour.
Reichlich und verdienten Beifall gab es auch für die anderen Solisten: Ob Andreas Barber mit dem Klassiker „You Raise Me Up“, Constanze Söldner mit „Clown“, Karin Rottmann mit dem besinnlichen Lied „Pap can you hear me“ oder Lea Lahrsow mit der Musical-Ballade „Blind vom Licht der vielen Kerzen“, sie gaben stets ihr Bestes und konnten das Publikum mit heiteren und besinnlichen Weisen überzeugen.
Kurz vor Schluss ging ein fast zu kleiner Hut herum, in dem Spenden für den Senegal gesammelt wurden. Denn die über 100 Zuschauer und Akteure zeigten sich nicht nur dankbar für den schönen Abend, sondern bewiesen auch Herz für die Menschen in der KLB-Partnerdiözese Kaolack. Thomas stellte zwei Projekte vor, eine Einrichtung für Kinder mit Behinderung und ein Staudammprojekt, von dem die Existenz von 60 bäuerlichen Familien abhängt. Am Ende waren es 600 Euro, die auf das Projektkonto überwiesen werden.
Text und Bilder: Walter Sauter