Zum ökumenischen Weltgebetstag am Freitag, 1. März, trafen sich über 30 Teilnehmerinnen aus Schernau und Euerfeld im Euerfelder Pfarrheim.
Das Themenland war in diesem Jahr Palästina, was im Vorfeld aufgrund der Kriegssituation schon zu Veränderungen der Gebetsvorlagen geführt hat. Auch war es wohl der letzte Gebetsabend im Euerfelder Pfarrheim, da demnächst die Räumlichkeiten für den Kindergarten umgebaut werden.
Es wurden vertraute und unbekannte Lieder aus dem Troubadour und dem Gebetsheft gesungen sowie Psalmen und die Fürbitten gemeinsam gebetet, die auch auf die Kriegssituation eingingen. Der Gebetsabend stärkte das Gemeinschaftsgefühl und zeigte die Solidarität mit den Menschen im Heiligen Land.
Zu Beginn stellte Helene Sauter das Land Palästina vor. Sie begann mit der Ausrufung des Staates Israel 1948, der folgenden Flüchtlingssituation, der Teilung Jerusalems, den Besetzungen durch das israelische Militär, dem Mauerbau an der Grenze zum Gazastreifen und dem Westjordanland, bis hin zum jetzigen Zeitpunkt, dem Krieg in Nahost. Auch ging sie speziell auf den Gazastreifen ein. Dort leben 2,3 Millionen Menschen auf einer Fläche, die nur gut halb so groß wie der Landkreis Kitzingen ist. Ein Drittel der Einwohner ist jünger als 15 Jahre.
Zu Beginn legten die Teilnehmerinnen Steine auf der Flagge und neben einem Olivenzweig ab, als Zeichen für die Schwere des Lebens und der Situation der Frauen in Palästina. Dann durften sie als Hoffnungszeichen eine Karte mit einem Olivenzweig mitnehmen, die Zuversicht und Hoffnung symbolisiert. Danach wurden drei Frauen vorgestellt, die in Palästina leben. Sie berichteten etwa von der Flucht der Großeltern oder über das Leben einer bekannten, katholischen Journalistin, die vor zwei Jahren im Besatzungsgebiet erschossen wurde.
Im Anschluss an die Gebetsstunde setzten sich die Frauen an die frühlingshaft dekorierten Tische, probierten Leckereien wie Kichererbsensalat, Auberginendip, Olivenbrot, Hummus, Pasta mit Joghurt, Oliven, Trauben mit Käse und Baklava oder Kuchen aus Maismehl. Dazu gab es orientalischen Tee aus Datteln und Apfelstücken oder Granatapfeltee.
Die Frauen aus Schernau und Euerfeld plauderten lange in Kleingruppen und genossen das Zusammensein, das Essen und die Gespräche. – Bei der Kollekte kamen 250 Euro für Projekte in Palästina zusammen.
Text: Helene Sauter/Bilder: Walter Sauter