KLB Euerfeld blickt bei der Jahreshauptversammlung auf ein ereignisreiches Jahr zurück
Mit einer neuen Satzung hat sich die KLB Euerfeld für die Zukunft bestens aufgestellt. Nachdem die bisherige Satzung bereits Jahrzehnte alt war, galt es, sie zu aktualisieren und an die Bedingungen der heutigen Zeit anzupassen wie z.B. datenschutzrechtliche Vorschriften oder die Möglichkeit, Versammlung online und zugleich rechtssicher durchzuführen. Im zweiten Teil des Abends berichtete Lilli Büttner, wie sie ihr Jahr als weltwärts-Freiwillige in der Partnerdiözese Kaolack erlebt hat.
2. Vorsitzender Harald Beienz begrüßte die Gäste zur Jahreshauptversammlung im Sportheim. Nach dem Totengedenken blickte die 1. Vorsitzende Claudia Mack auf ein ereignisreiches Jahr zurück. „Euerfeld gemeinsam unterwegs“ hieß es erstmals im Sommer. Claudia: „Unser Ziel war es, Kontakt mit den Neubürgern von Euerfeld zu schließen, und ihnen unseren Ort näher zu bringen.“ Was sehr gut gelang: Rund 60 Erwachsene und 40 Kinder wanderten gemeinsam zum Wartberg, wo alle bei einem Mitbring-Picknick lange beisammen saßen.
Bei verschiedenen Veranstaltungen arbeitete die KLB auch mit anderen Vereinen zusammen. So beim sehr gut besuchten Adventsumtrunk mit der KLJB, der Feuerwehr und dem FC Euerfeld oder beim Fasching mit dem FCE und der Feuerwehr. Durch den Verkauf von Osterkerzen oder die Herbergssuche kamen insgesamt über 2500 Euro an Spenden für die Partnerdiözese Kaolack im Senegal zusammen.
Ein herzlicher Dank ging an Katharina Ländner-Mack, die „mit Herzblut die Kapelle hegt und pflegt. Schön, dass du dich so kümmerst“, so Claudia und überreichte ihr zum Dank einen Blumenstock. Katharina trug den Kapellenbericht in Reimform vor. Sie erzählte von 12 Rosenkranz- und sechs Taizé-Gebeten, dem Bruder-Klaus- und dem Friedensgebet der KLB, aber auch von Gottesdiensten der Ackermann-Gemeinde, der KLJB oder dem Besuch vieler anderer Gäste, sogar aus dem Senegal. In diesem Jahr warrn Michel Sène und seine Frau Marie Hélène ebenso in Euerfeld zu Gast wie Abbé Etienne Ndong.
Der Kassenbericht vermerkte einen ausgeglichenen Haushalt. Bei den Ausgaben schlugen vor allem die neu angeschafften Sitzkissen für die Kapelle mit rund 1400 Euro am meisten zu Buche. An den Kosten beteiligt sich auch die Theatergruppe mit einem Zuschuss, was die Anwesenden mit Beifall quittierten. Die Kassenprüferinnen hatten nichts zu beanstanden und so wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet.
Zum zweiten Teil des Abends kamen auch etliche Freunde und Verwandte von Lilli, so dass mit über 40 Gästen der Saal gut gefüllt war. Mit ihrem einstündigen Vortrag, den sie durch viele Bilder ergänzte, gab sie dem Publikum einen Einblick in eine ganz andere Welt. Mit viel Begeisterung erzählte sie etwa davon, dass in Kaolack gern Feste gefeiert werden – und das oft ganz spontan. Da kommen dann schon mal 600 Kinder und Jugendliche „einfach so“ zusammen, für die dann ebenso spontan gekocht wird.
Überhaupt spielt Kochen eine wichtige Rolle im Senegal, das meist einige Stunden dauert. Dabei steht das Plaudern und Lachen oft mehr im Mittelpunkt als das Kochen selbst. Und an Gästen mangelt es offenbar nie. Bei einer Priesterweihe waren rund 1000 Menschen dabei, um das Ereignis gemeinsam zu feiern. Lillis Aufgabe war es am Vortag, mit anderen Frauen Zwiebeln zu schneiden. Bis nachts um 3 Uhr wurde geschnippelt, rund 50 Kilo. Doch am nächsten Tag fand sie nichts von den Zwiebeln im Festessen. „Die sind einfach in der Masse des Gerichts untergegangen“, so die weltwärts-Freiwillige achselzuckend.
Und noch etwas gehört im Senegal immer dazu: Tanzen. „Stimmung entsteht ganz schnell“, berichtete Lilli. Und getanzt wird zu fast jeder Gelegenheit. Da genügt es, wenn jemand anfängt, auf einer Flasche einen Rhythmus zu klopfen – und schon geht es los. Sogar die Priester am Altar tanzen mitunter recht wild zu den Trommelklängen, wie auf einem kurzen Video zu sehen. Sie selbst wurde auch öfter zum Tanz gebeten, aber die Einheimischen amüsierten sich meist über ihrer Darbietung, weil sie selbst die Bewegungen viel besser beherrschen.
Eingesetzt wurde Lilli im Collège Pie XII, das in etwa unserer Mittelschule entspricht und von 2000 Schülern besucht wird. In der benachbarten Grundschule sind es nochmals rund 1000 Kinder, die ganztags unterrichtet werden. „Ich konnte überall mal reinschauen“, freute sie sich. Sie bot sogar Deutschunterricht an, der mal von mehr, mal von weniger Schülern besucht wurde. Sie selbst musste erst Französisch lernen, aber wagte sich auch schnell auch an Wolof, die Einheimischensprache, die von den Kindern überwiegend gesprochen wird. Sehr gern war sie auch im Kinderkulturzentrum der Diözese, wo sie an vielen Festen, aber auch an einem Karatekurs teilnahm, den sie mit einem gelben Gurt abschloss.
Claudia dankte Lilli für ihren unterhaltsamen Vortrag und überreichte ihr regionale Leckereien als „Dankeschön“. Nach dem Ende der Veranstaltung blieben viele noch lange sitzen, um sich zu unterhalten oder um mit Lilli zu sprechen und Erfahrungen auszutauschen, denn von den Euerfelder KLBlern waren schon etliche im Senegal.
Die Gottesdienst für die verstorbenen und lebenden Mitglieder der KLB findet am 9. November statt. Die nächste gemeinsame Veranstaltung von KLB, KLJB, FCE und Feuerwehr ist der Umtrunk am 22. November ab 16 Uhr.