Erstmals fand in Euerfeld ein Gottesdienst statt, der in Gebärdensprache übersetzt wurde. Claudia Walter, die diözesane Beauftragte für Gehörlose und Schwerhörige, war mit zwei Frauen der „Hospizgruppe Gehörlose“ zum Gottesdienst in die St. Michaelskirche gekommen.
Der Grund: Der Erlös des anschließenden Fastenessens ging an diese deutschlandweit einmalige Hospizgruppe. Insgesamt kamen 400 Euro durch Essensverkauf und Spenden zusammen, mit denen die Hospizgruppe unterstützt wird, die nach dem Motto „Gehörlose für Gehörlose“ kranke und sterbende Gehörlose begleitet.
„Taubheit trennt von den Menschen“, sagte die Hörgeschädigtenseelsorgerin im Gottesdienst am Sonntag, 31. März, zumal man Taubheit nicht sehen kann. „Wir vergessen oft, dass diese Menschen uns nicht hören und damit auch nicht verstehen können“, so Walter. Deshalb erlebten Gehörlose und Schwerhörige oft eine große Isolation. Im Jahr 2001 haben sich Gehörlose aus dem Raum Würzburg zusammengeschlossen, um als Hospizgruppe Gehörlose zu begleiten. Die sieben Männer und Frauen absolvieren im Jahr rund 250 Besuche von kranken und sterbenden Gehörlosen in Seniorenheimen und Kliniken.
Nach dem Gottesdienst ging es für jung und alt ins Sportheim, wo in zwei großen Töpfen leckere Gemüsesuppe dampfte. Rund 70 Menschen kamen, um beim gemeinsamen Mittagessen einen kleinen Beitrag zur Unterstützung der außergewöhnlichen Hospizgruppe zu leisten. Eingeladen hatten zu dem Fastenessen der Pfarrgemeinderat und die Katholische Landvolkbewegung. Dabei wurde auch ein Film gezeigt, der die Arbeit der Hospizgruppe vorstellt.
Bild oben: Strahlende Gesichter nach dem Fastenessen in Euerfeld (v.l.): Mit Doris Ehrenreich (2.v.l.) und Margit Bielefeld (2.v.r.) von der „Hospizgruppe Gehörlose“ freuen sich (v.l.) Gerd Schneider von der KLB, Hörgeschädigtenseelsorgerin Claudia Walter und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Helene Sauter über 400 Euro Spenden.
Bild und Text: Walter Sauter