Ein Freudentag für das „Wichtelland“

In elfmonatiger Bauzeit sind die Räumlichkeiten des Kindergartens Euerfeld erweitert und umgebaut worden – jetzt war die feierliche Einweihung. 

Nach jahrelangem Planen, Gesprächen, Spendensammeln, Bangen und Hoffen, Umziehen und Umbauen und unter Mithilfe vieler fleißiger Unterstützer konnte das katholische Haus für Kinder „Wichtelland“ in Euerfeld nun seine neuen Räumlichkeiten einweihen. Umgebaut und saniert wurden mit einem Kostenaufwand von rund 330 000 Euro vor allem der frühere Pfarrsaal und der Jugendraum, so dass das Gebäude nun ausschließlich dem Kindergarten zur Verfügung steht. Entstanden sind so neun neue Krippenplätze für Kinder ab einem Jahr, die in einer eigenen Gruppe betreut werden. In der zweiten Gruppe können 25 Kinder zwischen drei und sechs Jahren aufgenommen werden.

Grund genug, ein großes Fest zu feiern und die neuen Räume feierlich einzuweihen. Die Erzieherinnen und Kinder begrüßten die vielen Gäste aus nah und fern mit einem Danklied. Bürgermeister Matthias Bielek erklärte, mit dem Umbau und der Sanierung des Kindergartens „ist ein tolles Ergebnis erreicht worden“. Er dankte vor allem der Einrichtungsleiterin Anika Kräutner und dem Bauleiter und langjährigen Kirchenpfleger Anton Rössner für deren unermüdlichen Einsatz. In diesen Dank schloss er auch alle anderen ein, die „dazu beigetragen haben, dass der Umbau als Gemeinschaftsprojekt finanziert, organisiert und gestemmt werden konnte.“

Anton Rössner sprach von einem „Freudentag“ und ließ die wechselvolle Geschichte des Kindergartens nochmals Revue passieren. Demnach nahm die Einrichtung 1923 ihren Betrieb auf: Im Erdgeschoss die „Kinderbewahranstalt“, die Schwesternwohnung im Obergeschoss. Immer wieder wurde in den Folgejahren umgebaut und saniert, zuletzt 2016. Bereits seit dem Jahr 2020 wurde nach Möglichkeiten gesucht, die Nutzung des Kindergartens auszuweiten. Als Vertreter der Kirchenstiftung Euerfeld, der Eigentümerin des Hauses, dankte Rössner dem Stadtrat Dettelbach und insbesondere dem Bürgermeister. Rössner: „Erst als er diesen Umbau zur Chefsache erklärte, war der nötige Schwung da“.

Assistiert von Bürgermeister Bielek und Pfarrer Nicolas Kehl durchtrennte Rössner dann das symbolische rote Band, ehe der Geistliche die neuen Räume segnete.

„Nun kann der Alltag im Wichtelland wieder starten“, zeigte sich Kindergartenleiterin Anika Kräutner erleichtert, dass die lange Phase des Wartens und des Umbaus jetzt zu einem guten Ende gefunden hat. „Unsere Kinder können nun schon ab dem ersten Lebensjahr bei uns sicher und sorgenfrei spielen, toben und lachen. Sie können sich frei nach ihren Bedürfnissen, ihrem Entwicklungsstand, Stärken und Schwächen entfalten.“

Durch das teiloffene Konzept und den Fokus auf die Partizipation werden die Kinder in ihrer Individualität und Selbstständigkeit gefordert und gefördert. Kräutner: „Wir möchten den uns anvertrauten Kindern auch die Möglichkeit bieten, am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.“ So ist der Kindergarten fest ins Dorfgeschehen integriert, egal ob an kirchlichen Festen oder vereinsübergreifenden Feierlichkeiten. Auch im Alltag spielt das Dorf eine wichtige Rolle: Die Kinder gehen durch den Ort, auf die Spielplätze und an die Kapelle, kommen zur Kartoffelernte oder sammeln Kastanien. Kräutner: „Wir besuchen auf Wunsch auch unsere Senioren im Dorf und gratulieren zum Geburtstag.“

All das ist nach ihren Worten durch den Umbau vermehrt möglich. Kräutner: „Dafür sind wir sehr dankbar und freuen uns auf eine wunderbare Zukunft hier an diesem schönen Ort – und dass es lange Zeit so bleiben kann!“

Text: Walter Sauter/ Fotos: Regina Mack

Hier geht’s zu den Bildern!