Der traditionsreiche Gottesdienst fand auch im Pandemie-Jahr statt und weckt Erinnerungen an vergangene Tage.
Wie jedes Jahr haben auch im Pandemie-Jahr 2020 die Euerfelder ihr Versprechen eingehalten und am 30. November in der schmucken Simultankirche St. Andreas Schernau einen katholischen Gottesdienst gefeiert.
Pfarrvikar Stephen Rayappan hat die Hl. Messe zelebriert und eingangs kurz das Leben des Heiligen Andreas erläutert. Sein Namenstag wird neben der Katholischen Kirche vor allem von der Koptischen Kirche gefeiert. Thomas Kram hat die Orgel gespielt und Katharina Ländner-Mack und Ludwig Ländner haben die notwendigen Vorbereitungen vor Ort getroffen.
Die wegen der Corona-Pandemie ausgewiesenen Plätze in der Kirche waren von Euerfeldern und Schernauern gut besetzt. Die Katholiken aus Schernau bestellen zu diesem Anlass traditionsgemäß Messfeiern für ihre verstorbenen Angehörigen.
Vorne rechts in der Kirche ist an der Seite ein eigener Bereich für die Familie von Roman („Barons-Stand“) eingebaut.
Ich kann mich noch an meine Schulzeit (das war bis 1966) erinnern, als wir – alle Schüler – für den Andreas-Gottesdienst frei gestellt wurden. Wir liefen grüppchenweise nach Schernau. Der Gottesdienst war immer am Vormittag. Nach dem Gottesdienst mussten wir uns sputen, um wieder rechtzeitig zum Unterricht in Euerfeld zu erscheinen. So manche/r Schüler/Schülerinnen können sich sicher noch an einige Anekdoten erinnern, die sie auf dem Hin- oder Heimweg erlebt haben und deswegen zu spät zum Unterricht zurück waren! Schnell wurden dann Strafarbeiten verteilt.
Ich selbst habe immer das Bild von der Kanzel in Schernau vor meinen Augen. Denn wir Mädchen saßen darunter und ich habe mir immer die vier Evangelisten angesehen. Genau so, wie sie auch heute noch erhalten sind.
Außerdem habe ich Freifrau von Roman mit ihrem eindrucksvollen Hut in ihrem Separee vor Augen. Sie war katholisch. Sonntags hat sie, meist mit Tochter, in Euerfeld am Gottesdienst teilgenommen. Ihr Platz war reserviert, in der letzten Bank im Querschiff (die Bänke standen damals längs) vom Friedhofseingang aus.
Mehr Informationen zur Kirche St. Andreas auf wikipedia.
Text und Bilder: Rita Heussner