Regenschirme, große Abstände und Mund-Nasen-Bedeckungen sorgten in diesem Jahr an Allerheiligen für einen ungewöhnlichen Friedhofsgang.
Auch die Musikkapelle spielte nicht wie sonst an Allerheiligen und es wurden keine Lieder gesungen. Die rund 80 Gläubigen, die an diesem regnerischen Sonntag Vormittag auf den Friedhof gekommen waren, beteten gemeinsam Psalmen, das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis.
„Allerheiligen ist ein Fest der Lebenden. Unser Glaube schenkt uns Gewissheit, dass die irdisch Toten das ewige Leben haben. Und so blicken wir an Allerheiligen wie durch eine offene Tür in den Himmel und feiern eine Art Wiedersehen mit denen, die uns im Leben voraus gegangen sind“, sagte Thomas Kram zu Beginn des mit Peter Langer gemeinsam gestalteten Gottesdienstes, den sie aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und des Regenwetters bewusst kurz hielten.
Nach dem Evangelium und der Anrufung der Heiligen in der Allerheiligenlitanei wurde der Gefallenen, Kriegstoten und Opfer unserer Zeit gedacht. „Wenn wir unsere Gedanken in vergangene Zeiten richten, in denen auch Menschen aus diesem Dorf in den Krieg gezogen sind und nicht zurück kamen, dann verbinden sich diese Gedanken mit den unschuldigen Opfern unserer Zeit“, sagte Thomas. Er erinnerte dabei an die Menschen, die unter Kriegen, Armut, Hunger, politischer Verfolgung, Rassismus, Ausbeutung oder der Corona-Pandemie leiden.
Danach segneten die beiden Gottesdienstbeauftragten die Gräber mit Weihwasser und Weihrauch. Der Segen beendete die Andacht auf dem november-grauen Friedhof, auf dem die Gräber wie in den Jahren zuvor liebevoll von den Angehörigen geschmückt worden waren.
Am Nachmittag legte Hartmut Page im Namen der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Euerfeld einen Kranz zum Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege am Kriegerdenkmal nieder.
Text und Bilder: Walter Sauter