Die Euerfelder haben ein Herz für die Menschen im Senegal: Insgesamt haben sie in den vergangenen drei Jahren 8600 Euro für die Partner in der Diözese Kaolack gespendet. Das erklärte Kassierin Petra Gerhard bei der Jahreshauptversammlung der Katholischen Landvolkbewegung. Dazu konnten die beiden Vorsitzenden Claudia Mack und Otto Kram rund 50 Mitglieder im schön mit Blumen dekorierten Sportheim begrüßen.
Die Zeit seit der letzten Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen im Jahr 2019 stand maßgeblich unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Lediglich bis März 2020 konnte noch ein Frauenfrühstück und der Weiberfasching ohne entsprechende Maßnahmen stattfinden, berichtete Claudia Mack. Trotzdem war in der Folgezeit das Landvolk nicht untätig: So wurden bei der Osterkerzenaktion 2020 rund 40 Kerzen mehr als im Vorjahr verkauft (ein Jahr später waren es sogar 130 Kerzen mehr!) und für die Jubilare gab es als kreativen Ersatz für den üblichen Gottesdienst ein Schirmchen mit Karte, das die beiden Vorsitzenden allen persönlich überreichten. Ein Jahr später konnten dann die Jubilare beider Jahrgänge zum Gottesdienst an die Kapelle eingeladen werden: Ein freudiges Ereignis für alle Beteiligten.
Trotzdem gab es auch manche Enttäuschung, weil etliche Veranstaltungen abgesagt werden mussten. So fielen 2020 die erstmals geplanten Adventsstationen aus und beim Weiberfasching 2021 konnten nur alte Bilder auf der Homepage angeschaut werden. So waren alle froh, dass die Herbergssuche in all den Jahren durchgeführt und 2021 der Christbaum in einer gemeinsamen Aktion aufgestellt wurde.
Höhepunkt des Jahres 2021 war der Besuch einer Delegation aus dem Senegal mit Bischof Martin an der Spitze mit Stallsegnung und Gottesdienst sowie vielen Begegnungsmöglichkeiten für alle Euerfelder. Claudia Mack: „Es war schön, dass wir unsere Partner persönlich kennen lernen konnten.“ Erwähnenswert war auch der Besuch von Bürgermeister Matthias Bielek bei der Sitzung der Vereinsvorstände im Jahr 2021. Bei der Beerdigung unseres plötzlich verstorbenen Pfarrers Uwe Hartmann war die KLB mit einer Fahnenabordnung dabei. Bei der Verlesung des Kapellenberichts dankte die Vorsitzende namentlich Katharina und Ludwig Ländner für ihre treuen Dienste an der Bruder-Klaus-Kapelle.
Kassenprüfer Gerald Füller bestätigte Kassierin Petra Gerhard eine vorbildliche Kassenführung und so wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet. Als „Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement der Vorstandschaft“ stimmte die Versammlung dem Antrag von Karlheinz Graber zu, dass alle Mitglieder der Vorstandschaft einen Zuschuss von 50 Euro für die anstehende Klausurtagung aus der Verbandskasse bekommen, um nicht die gesamten Kosten aus eigener Tasche tragen zu müssen.
In einer bewegenden Rede berichtete Diözesanvorsitzender Gerd Schneider von den derzeitigen Entwicklungen im Verbandsbereich des Bistums Würzburg. „Ich habe große Sorge um das Ehrenamt in der KLB auf Diözesanebene“, betonte er mit Blick auf die angedachten Spar-Maßnahmen der Diözese. Demnach sollen sechs Verbände, darunter auch die KLB, 25 Prozent ihrer Kosten einsparen und ein entsprechendes gemeinsames Spar-Konzept bis Jahresende vorlegen. „Ein absolutes Unding“, so Schneider. In einem Brief haben sich deshalb die Verbände an die Verantwortlichen im Bistum gewandt und u.a. um Zeitaufschub gebeten. Der Diözesanvorsitzende: „Wir sind kooperationsbereit, brauchen aber mehr Zeit und erwarten, dass Lösungsvorschlage nicht von uns kommen.“
Die Versammlung endete mit einem gemeinsamen Weißwurstfrühstück, für die Kinder gab es auch Wiener. Bei Kaffee und Kuchen sowie vielen guten Gesprächen klang die Veranstaltung gemütlich aus.
Vor der Jahreshauptversammlung hatten Helga Scheller und Otto Kram eine familiäre Wort-Gottes-Feier in der Kirche mit dem Landvolk gefeiert, bei dem die Hartnäckigkeit beim Beten und in unserem alltäglichen Leben im Mittelpunkt stand. In ihrer Auslegung machte die Gottesdienstbeauftragte deutlich, dass man Hartnäckigkeit durchaus auch positiv sehen kann.
„Hartnäckigkeit scheint mir auch eine Eigenschaft im positiven Sinne zu sein, wenn wir auf unsere Gemeinschaft im Glauben und im Dorf schauen. Nur wenn wir dran bleiben, diese Gemeinschaft aus Personen, Familien, Freundeskreisen, Gruppen, Vereinen immer wieder neu zusammen zu bringen, bleibt sie als Gemeinschaft bestehen“, sagte sie. Daneben seien Kompromissfähigkeit und Diskussionsfreude nötig, um möglich viele in die Gemeinschaft einbinden zu können. Auch im Glaubensleben sei Hartnäckigkeit gefragt, damit die im Sonntagsevangelium gestellte Frage Jesu: „Wird der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?“ mit einem freudigen Ja beantwortet werden kann.
Fotos: Claudia Mack, Carolin Schmitt und Thomas Kram