Mit dem ersten Gottesdienst an der Bruder-Klaus-Kapelle in diesem Jahr startete die Pfarrgemeinde und das Landvolk in die Freiluftsaison.
Endlich wieder ein Gottesdienst an der Bruder-Klaus-Kapelle und das zum Start in den Mai! 37 Christen aus Euerfeld und Umgebung ließen es sich nicht nehmen, am 1. Mai zur ersten Wort-Gottes-Feier in diesem Jahr an der Kapelle zusammen zu kommen.
„Kommt, Christen, kommt zu loben, der Mai ist froh erwacht“ intonierten Agnes, Helene und Katharina zu Beginn des Gottesdienstes und gleich breitete sich eine heiter-gelöste Stimmung aus. Dazu trug auch die Ankündigung von Thomas bei, dass nun die „Freiluftsaison eröffnet“ ist, die ihre Fortsetzung mit dem Taizégebet und einem Gottesdienst an Christi Himmelfahrt an der Kapelle finden wird.
Das für alles Leben notwendige Wassers und unseren Durst nach lebendigen Wasser stellte Thomas in den Mittelpunkt der Feier. Und was lag da näher, als das Wasser aus der Binzigquelle mit den Gottesdienst einzubeziehen? Thomas segnete das Wasser und besprengte damit die Gläubigen.
„Wohlan, alle die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser, kommt her zu ihm“, zitierte Thomas in seiner Predigt eine Satz aus der Lesung (Jesaja 55:1), der „in wunderbarer Weise zwei wesentliche Arten von Durst verknüpft.“ Die eine Art ist unser natürlicher Durst, die andere Art unsere Sehnsucht oder Neugier. „Auch hier verlangt unser Körper und unser Geist nach Erfrischung und Befriedigung. In unseren Tagen ist wohl der Durst nach Begegnung, Gespräch, Beisammensein und Berührung am größten. Und dieser Durst hat uns vielleicht auch heute hier zusammen gebracht“, so Thomas.
„Welcher Durst mag die Frauen am Ostermorgen zum Grab getrieben haben?“ fragte er bezugnehmend auf das Tagesevangelium weiter. Allerdings haben nach seinen Worten die Frauen nicht das gefunden, was sie erwartet hatten, denn sie fanden zunächst nichts, nur ein leeres Grab. Thomas: „Und dann kommt der auferstandene Jesus ihnen auf dem Rückweg plötzlich entgegen. Auf einmal öffnet sich der Himmel über durstig lechzendem Land und lässt es regnen. Den Durstigen offenbart sich da das Wasser, das nicht mehr versiegt.“
So stehe der Durst der Frauen am Ostermorgen nach der Nähe zu ihrem und unserem Herrn sinnbildlich für unsere Motivation, Gottesdienste zu besuchen und sich mit Jesus zu verbinden. In diesem Zusammenhang erwähnte Thomas auch das Wirken der KLB. „Inspiriert vom Glauben an den Auferstandenen sorgen die Ortsgruppen dafür, dass sich Menschen treffen, um Gemeinschaft zu erleben und sich für diese Gemeinschaft zu engagieren.“
Traditionsgemäß findet am 1. Mai eine Maiandacht der Katholischen Landvolkbewegung an der Kapelle statt. Sie wurde in diesem Jahr in die Wort-Gottes-Feier integriert. Das Schlusslied „Groß sein lässt meine Seele den Herrn“ sprach so allen Gottesdienstbesuchern aus dem Herzen.
Text und Bilder: Walter Sauter