Beim Weltgebetstag am 5. März in Schernau stand der weitgehend unbekannte Inselstaat Vanuatu im Mittelpunkt der Gebete und Informationen.
Die Vorgaben für den Weltgebetstag der Frauen (WGT) kamen in diesem Jahr aus Vanuatu. Ein Südseeparadies! Das Land setzt sich aus 83 Inseln im pazifischen Ozean zusammen, nordöstlich von Australien. Das Thema lautete heuer „Worauf bauen wir?“
Da aufgrund der Corona-Pandemie die immer sehr informative Einarbeitung in das Land und das Thema in Kitzingen ausfallen musste, hat sich eine kleine Gruppe von Frauen aus Schernau und Euerfeld selbst über die Vorgaben eingelesen und den Gottesdienst mit ausführlichen Informationen über Vanuatu, die Probleme des Landes und speziell der Frauen vorbereitet. Die Vorbereitung ist immer sehr aufschlussreich und lässt die Teilnehmerinnen in die Traum-, aber auch in die Sorgenwelten des jeweiligen Landes eintauchen. Die Schernauer Vertrauensfrau Annemarie Rügamer leitete die Organisation.
Vanuatu – das sind Traumstrände, blaues Meer, Palmen, Korallenriffe, üppiger Regenwald, Überfluss an Früchten und reich an Flora und Fauna. Aber die Erwärmung der Meere, Vulkanausbrüche und Wirbelstürme gefährden das Land. Der schlimmste Zyklon machte im März 2015 zahlreiche Menschen obdachlos und zerstörte 96 Prozent der Ernte.
Durch die Kreativität und Ideen der Frauen können die Familien versorgt werden. Denn sie tragen die Verantwortung, damit die Familien ein Einkommen haben. Doch leider haben sie noch immer kaum Mitsprache in der Politik.
Die Kirche hat nach wie vor großen Einfluss auf die Politik und vor allem auf die Bevölkerung, die sich zu über 80 Prozent zum christlichen Glauben bekennt. Was der Pfarrer am Sonntag in der Kirche sagt, wird gehört.
Mit der Kollekte wird die Projektarbeit des Deutschen Weltgebetskomitees unterstützt. Es hilft Frauen und Mädchen, ihre politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rechte durchzusetzen. Die Spenden aus dem Gottesdienst von beinahe 300 Euro werden auf das Konto des Komitees überwiesen. Herzliches Vergelt`s Gott.
Eine Präsentation vermittelte anhand von Dias den rund 30 Frauen und Männern in der Schernauer Kirche Eindrücke aus Vanuatu. Die Besucher/innen kamen aus verschiedenen Ortsteilen, hauptsächlich aus Euerfeld und Schernau, um gemeinsam den Weltgebetstag zu begehen. Der Gottesdienst wurde nach dem Gottesdienstheft abgehalten. Die Corona-Vorschriften wurden beachtet und die Besucher/innen fanden Platz mit den vorgegebenen Abständen. Die Gebete wurden von Schernauer und Euerfelder Frauen vorgetragen. Eine Deko mit in Vanuatu vorkommenden Früchten wurde ausgelegt; ebenso eine selbst gebastelte Flagge des Landes präsentiert. Die sehr harmonisch klingenden Lieder mussten in diesem Jahr wegen Gesangsverbot von der CD abgespielt werden. Was auch sehr schön war, weil das Lauschen auf Musik und Texte tatsächlich sehr meditativ wirkte. Das gemütliche Beisammensein im Anschluss musste in diesem Jahr leider auch ausfallen.
Am Schluss des Gottesdienstes wurde daran erinnert, dass der Weltgebetstag der Frauen in dieser Form, nämlich gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Schernau und der Katholischen Pfarrei Euerfeld, im jährlichen Wechsel der Organisation, vor vielen Jahrzehnten von der Frau des damaligen Schernauer Pastors Bauriedel ins Leben gerufen wurde. Frau Bauriedel ist in diesen Tagen im Alter von 88 Jahren verstorben.
Wollen wir beten für alle unterdrückten Frauen auf der ganzen Welt und hoffen, dass sich die Probleme in Vanuatu und die Corona Situation weltweit lindern mögen und wir in den kommenden Jahren wieder Gottesdienste am WGT ohne Einschränkungen feiern dürfen.
DANK geht an alle, die zum Gelingen des Gottesdienstes in irgendeiner Weise beigetragen haben.
Texte: Rita Heußner (Quellen: Informationsheft zum Weltgebetstag 2021) / Bilder: Rita Heußner und Helene Sauter